Unter einer Dehydration (auch Dehydratation oder Austrocknung) versteht man eine Abnahme der Körperflüssigkeit bzw. des Körperwassers eines Organismus. Eine massive Dehydration führt zu einer Exsikkose.
Dehydration
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Man unterscheidet folgende Ausprägungen
Isotone Dehydration
Dabei halten sich der Verlust von Wasser und Natrium die Waage. Bei der Isotonen Dehydration ist die Serumosmolalität normal, das spezifische Uringewicht erhöht.
Hypotone Dehydration
Bei der Hypotonen Dehydration ist der Salzverlust (Natriumverlust) größer als der Wasserverlust. Durch die Hypotonie der extrazellulären Flüssigkeit kommt es zur intrazellulären Ödembildung (Osmose). Klinisch bestehen neben Symptomen der Hypovolämie wie bei der isotonen Dehydration auch zerebrale Symptome, die auf ein beginnendes Hirnödem zurückzuführen sind. Die zerebralen Symptome umfassen Benommenheit, Verwirrungszustände und Krampfanfälle.
Hypertone Dehydration
Die hypertone Dehydration ist durch einen Mangel an freiem Wasser gekennzeichnet. Wichtige Ursachen für eine hypertone Dehydration sind das diabetische Koma oder auch ein Diabetes insipidus. Durch die Hypertonie der extrazellulären Flüssigkeit kommt es zu einem relativ höheren intrazellulären Wassermangel.
Symptome
- Konzentrationsschwäche
- Stark gefärbter bis dunkler Urin, Abnahme der Urinmenge
- Spröde bis rissige Lippen
- Durst, trockener Mund und trockene Zunge
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit, Schwäche
- Schwindel
- Trockene, juckende Haut
- Gewichtsverlust
Bei einer Exsikkose:
- Niedriger Blutdruck wegen Abnahme der Blutmenge
- Stark abnehmende Urinmenge
- Nierenschmerzen, Störungen der Nierenfunktion
- Chronische Verstopfung
- Muskelkrämpfe, Krampfanfälle
Risikofaktoren/Ursachen
- Zu geringe Trinkmenge, insbesondere bei körperlicher Anstrengung unter heißen Temperaturen
- Diarrhö (z.B. bei Gastroenteritis)
- Erbrechen
- Diabetisches Koma
- Blutvergiftung (Sepsis)
- Verbrennung
- Morbus Addison
- Akutes Nierenversagen (polyurische Phase)
- Diabetes insipidus
Urin-Diagnostik
- Messung von Miktionsparametern (Menge, Häufigkeit)
- Spezifische Dichte im Urin
- Kreatininwert im Urin
Therapie
- Die Therapie besteht in einer Substitution von Wasser durch intravenöse Infusion, angepasst an die jeweilige Form der Dehydration. Je nach klinischer Symptomatik ist die Substitution von 2-4 l, manchmal auch wesentlich mehr Wasser notwendig. In der Heim- und Altenpflege wird auch mit subkutanen Infusionen gearbeitet.
- Bei der isotonen Dehydration kann relativ unkompliziert eine isotone Infusionslösung wie die Ringer-Lösung zur Rehydratation eingesetzt werden.
- Bei der hypotonen Dehydration sollte bei Natriumwerten unter 125 mmol/l zusätzlich zur isotonen Lösung Natrium substituiert werden
- Bei der hypertonen Dehydration erfolgt die Substitution von freiem Wasser, beispielsweise durch 5%-ige Glukoselösung.
Quellen
- Hartig, W. (2004): Ernährungs- und Infusionstherapie, Georg Thieme Verlag
- Gerlach, U. et al. (2015): Innere Medizin für Gesundheits- und Krankenpflege, Georg Thieme Verlag
- Antwerpes F. et al.: Dehydratation, URL: https://flexikon.doccheck.com/de/Dehydratation, Abgerufen am 18.06.2019
- Feichter, M. & Schrör S. (2019): Dehydration, URL: https://www.netdoktor.de/symptome/dehydration/, Abgerufen am 18.06.2019
- Wüst, W. (2011): Bei alten Patienten häufig und gefährlich, URL: https://www.allgemeinarzt-online.de/archiv/a/bei-alten-patienten-haeufig-und-gefaehrlich-1563019, Abgerufen am 18.06.2019
- Huppelsberg, J. & Walter, K. (2013): Kurzlehrbuch Physiologie, Georg Thieme Verlag
- Striebel, H.W. (2014): Operative Intensivmedizin, Schattauer Verlag