Der normale weibliche Zyklus wird durch Hormone gesteuert, die von verschiedenen Drüsen im Körper gebildet werden. Zuerst bildet der Hypothalamus ein Hormon mit dem Namen Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH). Dieses Hormon stimuliert eine weitere Drüse, die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), die wiederum zwei für die Fortpflanzung wesentliche Hormone freisetzt: das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH). Beide Hormone wirken im Verlauf eines Menstruationszyklus direkt auf die Eierstöcke (Ovarien) ein.
Die ausgeschüttete Menge und die Funktion der Hormone (LH & FSH) ändert sich im Verlauf des Menstruationszykluses. Das Hormon FSH stimuliert zunächst das Wachstum der kleinen Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken.
Wenn eine Eizelle zur Zyklusmitte im Follikel herangereift ist, kommt es zu einem steilen Anstieg der LH Konzentration. Dieser Anstieg löst den Eisprung aus, der die Eizelle aus dem Follikel freisetzt. Die Befruchtung der Eizelle findet im Eileiter statt.
Unter Ovulation versteht man die Loslösung der Eizelle vom weiblichen Eierstock (Ovar) und die anschließende Aufnahme vom Eileiter (Tuba uterina).
Da man für einen Test mindestens vier Stunden vorher nicht uriniert haben sollte, empfiehlt es sich den Ovulationstest mit dem Morgenurin durchzuführen.
Ein Ovulationstest misst über einen Indikator die Konzentration des eisprungauslösenden LH Hormons. Etwa 24 bis 36 Stunden bevor sich die Eizelle aus dem Eierstock löst, steigt der LH Spiegel im Urin deutlich an. Er lässt sich mit Hilfe von entsprechenden Antikörpern auf dem Teststreifen sichtbar machen.
Die durchschnittliche Zykluslänge entscheidet darüber, wann mit den ersten Tests begonnen werden sollte, um den Eisprung nicht zu verpassen. Bei einer Zykluslänge von 28 Tagen sollte etwa am 11. Tag nach Menstruationsbeginn mit den Tests begonnen werden.
Es gibt Ovulationstests, die neben dem LH auch den Östrogen- beziehungsweise den Östradiolspiegel messen. Der heranwachsende Follikel produziert das weibliche Hormon Östradiol. Dessen Spiegel stiegt noch etwas früher als der des LH an und sinkt dann kurz vor dem Eisprung abrupt ab.
Darüber hinaus sind Ovulationstests auch in verschiedenen Empfindlichkeiten erhältlich. Welche Sensitivität benötigt wird, ist von der individuellen LH-Konzentration im Zyklusverlauf abhängig. Jede Frau weist unterschiedliche Hormonwerte auf.
Die meisten Ovulationstests gibt es in der Sensibilität 10 mIU/ml, 20 mIU/ml, 25 mIU/ml und 30 mIU/ml. Ein Test mit 10 mIU/ml ist wesentlich sensibler, als ein Test mit 30 mIU/ml. Das heißt, er wird frühzeitiger einen LH-Anstieg feststellen, als ein Test mit 30 mIU/ml.