Hinter einer Proteinurie verbergen sich üblicher Weise folgende Nierenerkrankungen:
- Nierenentzündung
- Nierenschäden
- Diabetes mit Nierenbeteiligung
Auch Krankheiten, die nicht direkt von den Nieren herrühren, können der Grund für erhöhte Eiweißwerte im Urin sein. Dazu gehören zum Beispiel:
- Bluthochdruck
- diverse Herzkrankheiten
- rheumatoider Arthritis
- Tuberkulose
- Malaria
Eine anhaltende Proteinurie kann durch ein chronisches Nierenversagen (auch chronische Niereninsuffizienz genannt) verursacht werden. Dies ist der langsam, über Monate und Jahre, voranschreitende Verlust der Nierenfunktion. Ein chronisches Nierenversagen bleibt oft lange Zeit unbemerkt, da sich zunächst keine ausgeprägten Symptome zeigen. Es entwickelt sich meist schleichend. Im fortgeschrittenen Stadium des Nierenversagens zeigt sich ein komplexes Krankheitsbild, welches auch andere Organsysteme beeinträchtigt. Dauerhafte Abgeschlagenheit, Juckreiz, Müdigkeit, nächtlicher Harndrang, Kurzatmigkeit und eine fahle Hautfarbe sind weitere Anzeichen für ein chronisches Nierenversagen.
Chronisches Nierenversagen ist häufig die Folge von unzureichend behandeltem Bluthochdruck oder Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2. Aber auch erbliche Nierenerkrankungen oder chronische Nierenentzündungen kommen als Ursache in Frage.
Eine vorübergehende Proteinurie nach schwerer körperlicher Anstrengung wird als harmlos eingestuft. In diesen Fällen nimmt die Nierenfunktion für die Dauer der Belastung ab, sodass der Filter durchlässiger wird und Proteine ausgeschieden werden. Da der Mechanismus im Vergleich zum chronischen Nierenversagen reversibel ist, wird das Phänomen der Sportproteinurie als harmlos eingestuft.