Kreatinin ist ein Abbauprodukt der Säure Kreatin. Kreatin wird für die Energieversorgung der Muskeln benötigt. In den Nieren, in der Leber und in der Bauchspeicheldrüse wird Kreatin aus den Aminosäuren Glycin, Methionin und Arginin gebildet. Täglich werden etwa 1,5 bis 2% des Kreatins als Kreatinin über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden.
Kreatinin
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Auf einen Blick
Nicht jeder Mensch scheidet gleich viel Kreatinin aus. Die Menge hängt von seiner Muskelmasse und der Nierenfunktion ab. Anhand des Kreatinin-Werts lässt sich folglich die Nierenfunktion beurteilen und der Verlauf von Nierenerkrankungen verfolgen.
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Für Männer gelten Werte zwischen 0,5mg/dl und 1,1 mg/dl als normal, bei Frauen liegen die Normalwerte zwischen 0,5mg/dl und 0,9mg/dl.
Zu niedrige Kreatinin-Werte haben keine medizinische Bedeutung.
Sind die Kreatinin-Werte erhöht, kann dies auf eine gestörte Funktion der Nieren hindeuten. Auch Verletzungen der Muskulatur, Muskeldystrophie oder eine Entzündung der Haut und Muskulatur (Dermatomyositis, Polymyositis) sind mögliche Ursachen. Nach Sport, Krampfanfällen und nach Injektionen in die Muskulatur (z.B. Impfungen) können die Werte ebenfalls erhöht sein.
Der Messwert des Urinkreatinins wird nicht isoliert betrachtet, sondern in Zusammenhang mit anderen Laborwerten. Er ist unter anderem Bestandteil der Kreatinin-Clearance und des Albumin-Kreatinin-Quotienten.
Die Kreatinin-Clearance erfasst die Filter- und Entgiftungsleistung der Nieren und wird ermittelt, um die Nierenfunktion besser beurteilen zu können. Einige Krankheiten, wie z.B. Diabetes mellitus oder Bluthochdruck führen häufig auch zu Schädigungen der Nieren. Daher sollten gerade bei solchen bekannten Vorerkrankungen die Nierenwerte regelmäßig untersucht werden.
Der Albumin-Kreatinin-Quotient dient der Abschätzung der Eiweißausscheidung. Diese muss immer in Bezug zu einer anderen Größe gesetzt werden. Eine alleinige Konzetrationangabe des ausgeschiedenen Eiweißes ist nicht sinnvoll, da diese zu stark vom Verdünnungszustand des Urins abhängig ist. Daher wird das ausgeschiedene Albumin entweder ins Verhältnis mit dem Urinvolumen gesetzt oder auf das relativ konstante Kreatinin bezogen. Da für die erste Option eine 24h-Sammelurinmessung nötig ist, hat sich die zweite Methode etabliert.
Sportler, vor allem Kraftsportler nehmen häufig Kreatin als Nahrungsergänzung zu sich, um eine Steigerung der Kraft-Ausdauer zu erreichen. Ein positiver Effekt auf Muskelaufbau und -leistung ist möglich, aber nicht bei jedem Sportler. Als natürlicher Nährstoff kommt Kreatin vor allem in Fisch und Fleisch vor, pflanzliche Lebensmittel sind weniger kreatinhaltig.
Quellen
- Internisten im Netz: Kreatinin, URL: https://www.internisten-im-netz.de/mediathek/blutbild-erklaerung/kreatinin.html
- Huppelsberg, J. & Walter, K. (2013): Kurzlehrbuch Physiologie. Georg Thieme Verlag, 4. Auflage
- Antwerpes, F.: Urinkreatinin, URL: https://flexikon.doccheck.com/de/Urinkreatinin
- Lahnsteiner, E. et al. (2004): Harnanalyse – praktisch zusammengefasst, 2. Auflage
- Winzer, C. & Pohanka, E. (2006): Sinn und Unsinn der Kreatinin-Bestimmung. Nephro Skript. 9. 6-10
- Gressner, A. M. & Arndt, T. (2007): Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. Springer Verlag, 1. Auflage
- Greten, H. et al. (2010): Innere Medizin. Georg Thieme Verlag, 13. Auflage
- Kuhlmann, U. et al. (2008): Nephrologie. Georg Thieme Verlag, 5. Auflage