Die häufigsten Ursachen für höhere Bilirubin-Werte im Urin sind Schädigungen der Leber (z.B. schwere Leberzirrhose, Hepatitis) oder Blockierungen des Galleabflusses durch Gallensteine, Entzündungen oder Tumore.
Auch bei einer schweren Hämolyse, einem vermehrten Zerfall roter Blutkörperchen durch Auflösung der Zellmembran steigt der Bilirubinspiegel stark an.
In der Leber nehmen die Zellen das Bilirubin (ohne Albumin-Teil) auf und koppeln es an die sog. Glukuronsäure. Diese chemische Veränderung nennt man Konjugation. Das dabei entstehende sogenannte konjugierte Bilirubin ist gut wasserlöslich. Dieses wird dann über die Galle in den Darm ausgeschieden.
Bei gesunden Menschen findet man praktisch kein konjugiertes Bilirubin im Blut und damit auch nicht im Urin.
Bei manchen Erkrankungen der Leber haben die Leberzellen Probleme, das konjugierte Bilirubin in die Galle auszuscheiden. Es häuft sich dann in den Leberzellen an und geht wieder ins Blut über. Steigt allerdings die Konzentration von konjugiertem Bilirubin im Blut, gelangt auch Bilirubin in den Urin. Denn das konjugierte Bilirubin geht problemlos durch die Nierenfilter in den Urin. Überschreitet der Blutspiegel des konjugierten Bilirubins 2 mg/dl, wird Bilirubin über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden.
Leberentzündung (Hepatitis), schwere Leberzirrhose, Vergiftungen und Medikamentennebenwirkung sind mögliche Ursachen dafür, dass das konjugierte Bilirubin im Blut ansteigt.
Auch wenn der Abfluss der Galle in den Darm behindert ist und ein Rückstau entsteht, gelangt konjugiertes Bilirubin in das Blut.
Beispielsweise sind dies: Entzündliche Schwellungen der Gallengänge, Gallensteine, Tumore oder Entzündungen der Bauchspeicheldrüse.
Leberschädigungen verlaufen häufig beschwerdefrei, so dass sie oft eher ,zufällig bei einer Urinuntersuchung entdeckt werden.
Siehe auch: Blut im Urin, Urobilinogen, Nierenleiden