Skip to main content

Blut

Alle Informationen zum Thema Blut

Auf einen Blick

Eine Hämaturie, also die Ausscheidung von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Urin, kann viele Ursachen haben. Während der Periode oder bei intensivem Sport ist es durchaus normal, dass sich Blut im Urin befindet. Allerdings tritt Blut im Urin auch bei vielen Erkrankungen auf.

Deshalb ist die sorgfältige Abklärung der Ursache unbedingt erforderlich. Insbesondere kann eine Hämaturie auf eine Harnwegsinfektion, Nierenerkrankung, Nierensteine oder Tumore (z.B. Blasenkrebs) hinweisen. Auch Verletzungen der Nieren, Blase oder Harnwege können zu Hämaturie führen.

Weitere Informationen

Eine sogenannte Makrohämaturie ist mit dem bloßen Auge erkennbar. Ab etwa 0,5 – 1 ml Blut/Liter Urin ergibt sich eine sichtbare Rotfärbung des Urins. Diese Rotfärbung kann von fleischfarben, rosa oder hellrot bis kräftig rot gehen.

Eine sogenannte Mikrohämaturie (bis zu 0,5 – 1 ml Blut/l Urin) lässt sich nur durch eine Untersuchung des Urins mittels Teststreifen oder unter dem Mikroskop feststellen.

Da die Hämaturien bei vielen Erkrankungen auftreten noch bevor schmerzhafte Symptome entwickelt werden, sind sie ein relativ guter Frühindikator.

Der Teststreifen für Blut im Urin kann auch eine Myoglobinurie anzeigen. Myoglobin ist für den Transport von Sauerstoff innerhalb der Muskelzellen verantwortlich. Es kommt nur in den Skelett- und Herzmuskelzellen von Säugetieren vor. Ursache der Myoglobinurie ist der verstärkte Abbau von Muskelzellen im Rahmen verschiedener Erkrankungen oder bei einer Rhabdomyolyse, einer Auflösung quergestreifter Muskelzellen. Diese kann nach intensivem Training auftreten.

Auch eine Hämoglobinurie, also freies Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) im Urin lässt sich mittels Teststreifen diagnostizieren. Sie entsteht, wenn vermehrt rote Blutkörperchen zerfallen, dadurch das Hämoglobin aus den Erythrozyten austritt und schließlich über die Nieren ausgeschieden wird. Ursachen hierfür können u.a. verschiedene Gifte oder eine Malariaerkrankung sein.

Nicht immer ist eine rötliche Verfärbung des Urins ein Hinweis auf eine Erkrankung. Auch manche stark färbenden Lebensmittel, wie z. B. rote Bete können den Urin verfärben. Diese Verfärbung verschwindet meist nach 2 bis 3 maligem Wasserlassen wieder.

Quellen

  • Roche Diagnostics Deutschland GmbH (2014): Kompendium der Urinanalyse. Urinteststreifen und Mikroskopie, 1-196
  • Schuetz, E. et al. (1985): Effect of diuresis on urinary erythrocyte morphology in glomerulonephritis. Klin Wochenschr, 63, 575
  • Lahnsteiner, E. et al. (2004): Harnanalyse – praktisch zusammengefasst, 2. Auflage
  • Fogazzi, G. B. et al. (1996): Microscopic hematuria diagnosis and management. Nephron, 72, 125
  • Fogazzi, G. B. (1996): The erythrocyte cast. Nephrol Dial Transplant, 11, 1649.
  • Hebert, L. A. et al. (1995): Relationship between appearance of urinary red blood cell/ white blood cell casts and the onset of renal relapse in systemic lupus erythematosus. Am J Kidney Dis, 26, 432.
  • Rogers, P.W. et al. (1973): Familial benign essential hematuria. Arch Intern Med, 131, 257
  • Reid, R.I. et al. (1987): Haematuria following marathon run, source and significance. bBr J Urol, 133
  • Nonnenmacher, Dr. (2018): Blut im Urin, URL: https://medlexi.de/Blut_im_Urin
Stand der Informationen: 2022