Zum 74. Mal fand in der vergangenen Woche der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) in Hamburg statt. Neben zahlreichen Urologen, großen Pharma-Konzernen und weiteren Unternehmen aus dem Bereich der Medizintechnik stellte auch das Moerser Medizintechnik-Start-up Medipee erstmalig auf dem Kongress aus.
Am Stand der Moerser drehte sich alles um das Thema Urinanalyse. Medipee hat ein innovatives System zur automatischen und berührungslosen Urinanalyse entwickelt, welches aus einem Gerät und einer App besteht. Dieses System ermöglicht eine voll-digitalisierte Urinanalyse. Das Gerät kann an jeder handelsüblichen Toilette befestigt werden. Beim täglichen Toilettengang werden wichtige Parameter gemessen und anschließend binnen Sekunden an das Smartphone übermittelt.
Der erste Anwendungsfall von Medipee ist die Uroli-App: Eine Anwendung, welche Patienten bei der Metaphylaxe von Urolithiasis unterstützt und so rezidive Steinergebnisse reduziert. Das Gerät analysiert den pH-Wert und die spezifische Dichte – zwei wesentliche Parameter in der Metaphylaxe von Urolithiasis. Neben der Urinanalyse bietet Uroli ein Trink- und Miktionstagebuch, eine intelligente Trinkerinnerung, sowie einen Wissensbereich, welcher den Patienten dabei helfen soll, ihre Krankheit besser zu verstehen.
Uroli ist als digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) geplant. Das heißt, Uroli wird vom Arzt wie ein Medikament verschrieben und durch die Krankenkasse erstattet. Für die Zulassung führt Medipee aktuell eine Pilotstudie mit mehreren Universitätskliniken durch. Das Gerät wird hier gemeinsam mit Patienten getestet, die kürzlich eine Harnsteinoperation hatten. Das System unterstützt die Patienten bei der Nachsorge im Alltag. Nach der anschließenden wissenschaftlichen Auswertung soll diese Behandlungsmöglichkeit dann beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angemeldet und anschließend als DiGA gelistet werden.
Bildzeile: Das Team der Medipee GmbH in Hamburg